Entscheidend ist der Wasserstand
Pflanzen entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid (CO2) und bauen es als Kohlenstoff in ihre Biomasse ein. Unter nassen Bedingungen werden Pflanzenreste nicht zersetzt, sondern als Torf akkumuliert. So entziehen Moore der Atmosphäre über Jahrtausende große Mengen CO2. Zwar stoßen Moore auch das Treibhausgas Methan (CH4) aus. Allerdings wird der Klimaeffekt des CH4 durch die beständige CO2-Aufnahme kompensiert.
Der Mensch entwässert Moore, um sie land- oder forstwirtschaftlich nutzbar zu machen. Dadurch fällt der Torf trocken und der Kohlenstoff, der sich in den letzten Jahrtausenden akkumuliert hat, wird von Mikroorganismen zersetzt. Dabei gelangen große Mengen CO2 in die Atmosphäre. Zusätzlich werden bei der Torfzersetzung große Mengen des Treibhausgases Lachgas (N2O) produziert.
Allerdings dauert es Jahrhunderte bis wiedervernässte Moore das Klima wieder kühlen. Zwar unterbinden die angehoben Wasserspiegel die hohen CO2-Emissionen, allerdings emittiert das Moor nun auch wieder CH4. Das Moor wärmt das Klima also weiterhin, nur fällt der Treibhausgaseffekt jetzt deutlich geringer aus.
Wir müssen besser verstehen, welchen Beitrag die Moorwiedervernässung zum Klimaschutz leisten kann. Dazu haben sich Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen. Gemeinsam betreiben sie in Mecklenburg Vorpommern ein Netzwerk aus Stationen zur Messung des Methan- und Kohlendioxidaustauschs von Mooren.